amon leopold goeth

Amon Leopold Goeth

Amon Leopold Goeth: Eine Studie über Grausamkeit und die Banalität des Bösen

Amon Leopold Goeth, Wenn man sich mit den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte, insbesondere dem Holocaust, beschäftigt, stößt man unweigerlich auf Personen, deren Namen gleichbedeutend sind mit unvorstellbarer Grausamkeit. Unter ihnen sticht Amon Leopold Goeth als erschreckender Inbegriff der Brutalität der Nazis hervor. Seine Taten als Kommandant des Konzentrationslagers Płaszów, seine direkte Beteiligung an Massenmorden und sein beiläufiger Sadismus haben seinen Namen in die Annalen der Schande eingegraben. Dieser Artikel führt Sie durch das Leben, die Verbrechen, den Prozess und das Vermächtnis eines Mannes, dessen Verderbtheit uns auf erschreckende Weise vor Augen geführt hat, wie tief die Menschheit sinken kann. Amon Leopold Goeth

Die prägenden Jahre: Der Weg zum Extremismus

Amon Leopold Goeth wurde am 11. Dezember 1908 in Wien, Österreich-Ungarn, in eine Familie geboren, die im Druckereigewerbe tätig war. In seiner Kindheit deutete wenig auf den monströsen Weg hin, den er einschlagen würde, doch seine Jugend fiel in eine Zeit tiefgreifender politischer und sozialer Umwälzungen in Mitteleuropa. Man kann sich vorstellen, wie der junge Goeth inmitten der anhaltenden Ressentiments des Ersten Weltkriegs und des Aufstiegs extremistischer Ideologien aufwuchs.

Goeths Engagement in rechtsextremen nationalistischen Gruppen begann früh. Er trat 1930 der österreichischen Abteilung der NSDAP bei und erhielt die Parteinummer 510.764. Bald darauf wurde er Mitglied der österreichischen SS (Schutzstaffel), einer Organisation, die zum wichtigsten Instrument des nationalsozialistischen Terrors werden sollte. Sein Aufstieg durch die Reihen lässt sich von einem einfachen SS-Rekruten bis hin zu einem hochrangigen Offizier verfolgen, eine Entwicklung, die den zunehmenden Machtgewinn der NSDAP widerspiegelte. Zunächst umfasste seine Arbeit Verwaltungsaufgaben und paramilitärische Ausbildung, weit entfernt von den Massenmorden, die er später organisieren sollte. Amon Leopold Goeth

Ab 1937 war Goeth in der SS-Standarte 11 tätig und wurde nach dem Anschluss (der Annexion Österreichs durch Deutschland) 1938 nach Deutschland versetzt. Seine frühe Karriere innerhalb der SS verlief aus krimineller Sicht weitgehend ereignislos und konzentrierte sich auf Sicherheits- und Organisationsaufgaben. Die ideologische Konditionierung und der Zugang zur Macht innerhalb der SS formten ihn jedoch langsam zu dem skrupellosen Vollstrecker, der er später werden sollte. Er erwarb sich den Ruf, effizient und absolut loyal gegenüber der nationalsozialistischen Ideologie zu sein – Eigenschaften, die von seinen Vorgesetzten anerkannt wurden. Amon Leopold Goeth

Die Schreckensherrschaft: Kommandant von Płaszów

Goeths wahre Schande begann im Februar 1943, als er zum Kommandanten des neuen Konzentrationslagers Płaszów außerhalb von Krakau in Polen ernannt wurde. Ursprünglich als Zwangsarbeitslager errichtet, wurde Płaszów unter Goeths Kommando zu einem Ort unvorstellbaren Leidens, brutaler Gewalt und des Todes. Wer dort als Häftling landete, befand sich in einer wahren Hölle. Amon Leopold Goeth

Von seiner Ankunft an übte Goeth absolute Macht aus, die er mit erschreckender Willkür ausübte. Er war nicht nur Verwalter, sondern aktiver Teilnehmer an den täglichen Gräueltaten. Die Aussagen von Überlebenden zeichnen ein einheitliches Bild eines Mannes, der willkürlich Gefangene von seinem Balkon in seiner Villa mit Blick auf das Lager erschoss und sie oft als Zielscheiben benutzte. Seine beiden Hunde, Rolf und Ralf, waren darauf trainiert, auf Befehl Häftlinge anzugreifen und zu zerfleischen. Seine Grausamkeiten waren unvorhersehbar und beiläufig, sodass das Leben in Płaszów ein ständiger Zustand der Angst war, in dem der Tod bei der geringsten Verfehlung oder ohne jeden Grund jederzeit zuschlagen konnte. Amon Leopold Goeth

Man wurde Zeuge widerwärtiger Szenen öffentlicher Hinrichtungen und Prügelstrafen, die unter Goeths Herrschaft an der Tagesordnung waren. Er beaufsichtigte persönlich die brutalen „Selektionen”, bei denen Häftlinge, die als zu schwach oder krank eingestuft wurden, in Vernichtungslager wie Auschwitz deportiert wurden. Die Bedingungen im Lager waren entsetzlich: Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und ständige Angst waren die tägliche Realität für Tausende jüdischer und nichtjüdischer Häftlinge. Goeths persönliche Villa, eine komfortable Residenz innerhalb des Lagergeländes, stand in groteskem Kontrast zu dem Elend und der Misere der nur wenige Meter entfernten Baracken. Amon Leopold Goeth

Architekt der Vernichtung: Das Krakauer Ghetto und darüber hinaus

Über seine Rolle als Kommandant von Płaszów hinaus war Goeth eine zentrale Figur in der „Aktion Reinhardt”, dem systematischen Plan der Nazis zur Vernichtung der polnischen Juden. Im März 1943 spielte er eine zentrale Rolle bei der brutalen Liquidierung des Krakauer Ghettos. Vielleicht ist Ihnen dieses Ereignis bereits bekannt, aber Goeth war direkt und aktiv daran beteiligt. Er beaufsichtigte persönlich die Zwangsevakuierung, trennte Familien, erleichterte die Ermordung derjenigen, die Widerstand leisteten oder zu schwach waren, um sich zu bewegen, und sorgte für den Transport der verbleibenden Juden nach Płaszów oder Auschwitz. Seine Skrupellosigkeit sicherte den „Erfolg“ der Operation aus Sicht der Nazis. Amon Leopold Goeth

Seine Zuständigkeit erstreckte sich auch auf die Liquidierung anderer Ghettos in der Region, darunter Tarnów und Szebnie. In jedem Fall ging Goeth mit derselben brutalen Effizienz vor und beaufsichtigte die Massenmorde und Zwangsverschleppungen, die direkt zur „Endlösung“ beitrugen. Seine Handlungen waren nicht die eines passiven Bürokraten, sondern die eines aktiven Teilnehmers, eines direkten Vollstreckers des Völkermords. Seine Bewegungen und Befehle während dieser Zeit lassen sich nachvollziehen und zeigen ein konsequentes Muster der skrupellosen Umsetzung der Vernichtungspolitik der Nazis. Amon Leopold Goeth

Korruption und Verhaftung: Ein verdrehter Sinn für „Gerechtigkeit“

Ironischerweise waren es nicht seine Massenmorde, die Goeths Sturz innerhalb der SS-Ränge führten. Im September 1944 wurde er von der SS selbst wegen Diebstahls jüdischen Eigentums, Unterschlagung und anderer Unregelmäßigkeiten verhaftet. Angesichts des Ausmaßes seiner anderen Verbrechen mag dies verwirrend erscheinen. Die SS, obwohl sie die Architekten des Völkermords waren, pflegte jedoch einen eigentümlichen internen „Ehrenkodex“. Sie verurteilte Korruption unter ihren Offizieren, insbesondere die unerlaubte Bereicherung durch gestohlenes jüdisches Vermögen, da sie dies als Schandfleck für die „Reinheit“ der SS und als Verbrechen gegen den Staat betrachtete. Amon Leopold Goeth

Goeth wurde beschuldigt, große Mengen jüdischen Eigentums gestohlen zu haben, darunter Gold, Schmuck und Geld, das eigentlich vom Staat beschlagnahmt werden sollte. Außerdem wurde er beschuldigt, Gefangene unzureichend mit Lebensmitteln versorgt und staatliche Gelder veruntreut zu haben. Dies waren in den Augen der Wirtschafts- und Verwaltungsabteilung der SS schwere Vergehen. Er wurde für einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt festgehalten, offenbar wegen psychischer Probleme, aber auch, um ihm einen Prozess innerhalb des SS-Systems zu ersparen. Aufgrund der sich verschlechternden Kriegslage stand er nie vor einem SS-Gericht, doch seine Verhaftung durch seine eigene Organisation verdeutlicht die bizarre interne Logik des NS-Regimes. Amon Leopold Goeth

Gerechtigkeit und Hinrichtung: Die Abrechnung

Nach Kriegsende wurde Goeth im Mai 1945 von amerikanischen Streitkräften gefasst, als er sich als deutscher Offizier ausgab. Seine wahre Identität wurde schließlich aufgrund seiner charakteristischen SS-Tätowierung und der Aussagen überlebender Häftlinge aufgedeckt. Er wurde daraufhin an Polen ausgeliefert, um sich dort für seine Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verantworten. Amon Leopold Goeth

Der Prozess gegen Amon Goeth fand vom 27. August bis zum 5. September 1946 in Krakau, Polen, vor dem Obersten Nationalgericht Polens statt. Man kann sich die emotionale Atmosphäre dieses Verfahrens vorstellen, bei dem Überlebende aus Płaszów erschütternde Zeugenaussagen gegen ihn machten. Sie berichteten von seinen willkürlichen Morden, seinem Machtmissbrauch und dem unvorstellbaren Leid, das er verursacht hatte. Goeth versuchte, einige der Anklagepunkte zu leugnen, indem er behauptete, er habe lediglich Befehle befolgt, eine gängige Verteidigungsstrategie unter Nazi-Verbrechern. Die überwältigenden Beweise und Augenzeugenberichte waren jedoch unwiderlegbar. Amon Leopold Goeth

Am 5. September 1946 wurde Amon Goeth für schuldig befunden, die Ermordung von Zehntausenden Menschen, darunter die Liquidierung des Krakauer Ghettos und des Tarnów-Ghettos sowie die Ermordung unzähliger Menschen in Płaszów, befehligt zu haben. Er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt. Seine Hinrichtung fand am 13. September 1946 im Montelupich-Gefängnis in Krakau statt, unweit der Schauplätze seiner Verbrechen. Berichten zufolge musste die Hinrichtung aufgrund einer Fehlfunktion des Strickes mehrmals versucht werden – ein grausamer Schlusspunkt seines brutalen Lebens. Amon Leopold Goeth

Vermächtnis und Darstellung

Amon Goeths Vermächtnis ist das eines unverfälschten Bösen, eine eindringliche Erinnerung an die individuelle Verantwortung für Gräueltaten, die unter diktatorischen Regimes begangen wurden. Sein Bild wurde durch Ralph Fiennes’ erschreckende Darstellung in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ aus dem Jahr 1993 weitgehend im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert. Der Film, der auf Thomas Keneallys Roman „Schindlers Arche“ basiert, zeigt viel von Goeths Sadismus und der Schreckensherrschaft, die er in Płaszów ausübte. Obwohl für die Leinwand dramatisiert, fängt die Darstellung das Wesen seines monströsen Charakters ein, macht seinen Namen Millionen bekannt und bringt die Schrecken von Płaszów einem weltweiten Publikum näher.

Vielleicht interessiert es Sie, dass seine Tochter Monika Hertwig, die kurz vor seiner Hinrichtung geboren wurde, sich öffentlich mit dem monströsen Erbe ihres Vaters auseinandergesetzt hat. Ihre Geschichte und die ihrer eigenen Tochter Jennifer Teege, die erst spät im Leben die Identität ihres Großvaters entdeckte, verdeutlichen die anhaltende und schmerzhafte Last, die die Nachkommen der Täter zu tragen haben.

Amon Goeth bleibt ein Symbol für die Abgründe der menschlichen Verderbtheit und die kalkulierte Grausamkeit des Nazi-Regimes. Sein Leben ist ein erschreckendes Beispiel für die Gefahren unkontrollierter Macht, Rassenhass und die Leichtigkeit, mit der Menschen zu Werkzeugen des Massenmords werden können. Wenn Sie seine Taten verstehen, sind Sie besser in der Lage, die Kräfte zu erkennen und ihnen zu widerstehen, die solche Gräueltaten in unserer Zeit hervorbringen.

Wichtige Fakten über Amon Leopold Goeth

Aspekt Detail

Vollständiger Name Amon Leopold Goeth

Geboren 11. Dezember 1908, Wien, Österreich-Ungarn

Gestorben: 13. September 1946 in Krakau, Polen (hingerichtet)

Nationalität: Österreicher

Rang: SS-Hauptsturmführer (Hauptmann)

Bekannt für: Kommandant des Konzentrationslagers Płaszów; direkte Beteiligung an der Liquidierung der Ghettos von Krakau, Tarnów und Szebnie; persönliche Gräueltaten und Morde.

Schwerste Verbrechen Massenmord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen. Verantwortlich für den Tod von Zehntausenden Juden.

Prozess Vor dem Obersten Nationalgericht Polens in Krakau (August–September 1946).

Urteil Schuldig in allen Anklagepunkten.

Hinrichtung Am 13. September 1946 im Montelupich-Gefängnis in Krakau, Polen, gehängt.

Häufig gestellte Fragen zu Amon Leopold Goeth

F1: Wer war Amon Goeth? A1: Amon Goeth war ein österreichischer SS-Hauptsturmführer (Hauptmann) und der berüchtigte Kommandant des Konzentrationslagers Płaszów während des Zweiten Weltkriegs. Er war eine zentrale Figur des Holocaust und direkt für den Mord an Zehntausenden Juden verantwortlich.

F2: Welche Rolle spielte er im Holocaust? A2: Goeths Hauptaufgabe war die Leitung des Lagers Płaszów, wo er die systematische Brutalisierung, Aushungerung und Ermordung der Häftlinge überwachte. Außerdem leitete und beaufsichtigte er persönlich die brutale Liquidierung des Krakauer Ghettos und anderer Ghettos, wodurch Tausende in den Tod oder in Zwangsarbeitslager geschickt wurden.

F3: Wo befand sich das Lager Płaszów? A3: Das Konzentrationslager Płaszów befand sich in Płaszów, einem südlichen Vorort von Krakau, Polen. Es wurde ursprünglich als Arbeitslager eingerichtet und später unter Goeths Kommando zu einem vollwertigen Konzentrationslager ausgebaut.

F4: Warum wurde er von der SS selbst verhaftet? A4: Amon Goeth wurde im September 1944 von der SS wegen Diebstahls jüdischen Eigentums, Unterschlagung und anderer Formen der Korruption verhaftet. Obwohl er für Massenmord verantwortlich war, hatte die SS einen strengen (wenn auch heuchlerischen) internen Kodex gegen die unerlaubte persönliche Bereicherung durch gestohlenes Staatseigentum, insbesondere durch jüdisches Vermögen, das für das Reich bestimmt war.

F5: Wie genau ist seine Darstellung in „Schindlers Liste“? A5: Ralph Fiennes’ Darstellung von Amon Goeth in „Schindlers Liste“ wird allgemein als historisch korrekt angesehen, da sie seine sadistische Natur, seine willkürliche Grausamkeit und seine Rolle im Lager Płaszów gut wiedergibt. Der Film ist zwar eine Dramatisierung, aber die Aussagen von Überlebenden bestätigen weitgehend die dargestellte Verderbtheit.

F6: Wann und wo wurde er hingerichtet? A6: Amon Goeth wurde am 13. September 1946 im Montelupich-Gefängnis in Krakau, Polen, durch den Strang hingerichtet, nachdem er vom Obersten Nationalen Tribunal Polens wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war.